Der Mensch ist in der Lage, innerhalb von wenigen Millisekunden zu entscheiden, ob ihm etwas als „fremd“ oder aber als „vertraut“ erscheint. Dies ist keineswegs eine Entscheidung, die wir bewusst treffen, sondern eine Empfindung, die sich auf einer ganz subtilen Ebene einstellt. Beeinflusst von dem, was wir erwarten, was wir gewohnt sind, was sich nahtlos in unser Weltbild fügt. Ein Fremdkörper aber passt eben nicht in unsere Welt, nicht in das System, nicht in unseren Alltag, erscheint uns wie ein Defekt, den es zu reparieren oder gar zu vernichten gilt – bis zuletzt sogar etwas vermeintlich Vertrautes, wie der eigene Körper, zu einem fremden Körper werden kann.
In dem Theaterprojekt „Fremd.Körper“ beschäftigen sich die jungen Darsteller des „spinaTheater“ in einer gewohnt intensiven, performativen Art mit den Fragen zu Vor-Urteilen und Fremdwahrnehmung – und stoßen dabei nicht zuletzt auch auf sich selbst.
Das Stück wird gemeinsam von Regisseur Olek Witt und den Darstellerinnen und Darstellern entwickelt. Die Jugendlichen erzählen darin ihre eigenen Geschichten und Gedanken - mit Sprache, Körper und Bewegung. Sie setzten sich auseinander mit Fremdwahrnehmung, dem eigenen Körper und Momenten, in denen sie und ihr Körper sich ihnen entfremden. Die Bilder, die in diesem Stück entstehen, irritieren. Die Jugendlichen regen zum Nachdenken und zum Lachen an und schaffen es, die Zuschauerinnen und Zuschauer mit ihrer Ehrlichkeit und Eigenwilligkeit zu berühren.
Fremd.Körper, ein Stück des spinaTheaters, junges Ensemble Solingen. Aufführungen am 20., 21. und 22. Oktober jeweils 19:30 in Theater Solingen, Studiobühne.
9,70€ | 5,80€ (erm)
Reservieren auf theater-solingen.de oder telefonisch unter 0212 – 20 48 20